„Die kürzesten Wörter, nämlich ‚ja‘ und ’nein‘ erfordern das meiste Nachdenken.“ (Pythagoras von Samos)
Ich bin eindeutig für ein universelles ‚Ja,aber…-Verbot.
Für das eigene Unterbewusstsein ist das purer Stress, wenn Du Dinge sagst wie, „ja, ich würde ja gerne Geld verdienen, aber“ oder „ja, ich will wirklich ein glückliches Leben führen, aber…“.
Was soll denn Dein liebes Unterbewusstsein, Dein limbisches System, dass Dich zu etwa 95% steuert, was soll das mit so einer Ansage anfangen?
Wenn Du mein Unterbewusstsein wärst und ich Dich ständig anleiten würde mit klaren ‚Ja, aber…‘-Anweisungen, wie würdest Du Dich fühlen?
Was würdest Du tun? Eben.
‚Ja, aber‘
führt geradewegs in die Handlungsunfähigkeit.
Es verhindert das Treffen jeder klaren Entscheidung.
Es blockiert innerlich und stresst und bewirkt äußerlich gar nichts.
Es hält zielsicher jedes Hintertürchen für jede andere als Ja-Entscheidung offen.
JA, ich bin ja für Nachhaltigkeit und faire Preise, ABER ich kann es mir nicht leisten.
Geld ist einer der häufigsten und tragischer Weise am meisten akzeptierten ‚abers‘. Klick um zu Tweeten
Sobald Mann wie Frau, Wirtschaft, Unternehmen oder Politik sich etwas nicht leisten kann, heißt es:
JA, wir wollen ja, ABER….
Und dann passiert wieder zielstrebig nichts.
Wenn wir das ‚aber‘ einfach mal kollektiv verbieten, dann könnten wir uns zu konkreteren JAs verpflichten und uns dem gewünschten Zustand entgegen bewegen. Selbst wenn das anvisierte Ziel nicht erreichbar scheint oder nicht ganz erreicht wird. Mit einem klaren JA haben wir eine innerlich klare Entscheidung getroffen.
DANN erst kann und wird sich der Verstand der Frage widmen: wie geht es? Oder: wie könnte es gehen? Wie könnte ich mir das leisten? Wie könnten wir uns das leisten?
Und da so ein Verstand wahnsinnig clever ist, kann ich aus Erfahrung aus über 13 Jahren Coaching nur das berichten: es gelingt immer und es findet sich immer eine Lösung und es ist immer erstaunlich wozu der Verstand und das Unterbewusstsein dann in der Lage sind, wenn wir klare Ansagen machen.
Selbst ein klares Nein ist somit wertvoller als ein klares ‚Ja, aber‘ oder ein unentschlossenes ‚Jaein‘. Denn mit einem Nein ist der Fall erledigt, die Entscheidung getroffen und der Geist und das Unterbewusstsein frei von Stress, offen für den nächsten klaren Auftrag.
Was bedeuted das nun konkret für genau DEIN Leben?
Es ist unendlich erleichternd, wertvoll und be-wirkend, wenn wir uns mal mehr klare JA’s trauen. Ohne wenn und aber. Um dann das Wunder zu erleben: es gelingt. Wenn wir wirklich wollen, wenn wir wirklich ein JA fühlen, dann sind wir schon die wertvollsten Schritte gegangen hin zum plötzlich realisierbaren ‚JA! Und es geht!‘
Geld halte ich sowieso für den schlechtesten aller vorgeschobenen Gründe, um etwas nicht zu tun.
Geld ist nur leider als Grund so generell akzeptiert, fast schon zementiert. Wenn es scheinbar am Geld scheitert, haben alle sofort Verständnis. Wenn wir mit unserem ganzen Unvermögen sagen:
„Ja, ich würde ja, aber ich kann halt nicht“, dann hat die Welt Verständnis und wir für uns.
Und in Wahrheit haben wir uns vor einer längst möglichen Veränderung gedrückt, uns unser Unvermögen im Großdenken bestätigt und unserer wahre Größe selbst unterwandert. Kann man machen. Nur hoffe, ich dass man sich nach Lesen dieses Blogbeitrages bewusst ist: es ist gelogen.
Es ist nicht die ehrlichste Antwort und wir haben eine Entscheidung vermieden und vertagt, anstatt uns und der Welt zu zeigen, was in uns steckt und möglich wird, wenn wir wirklich woll(t)en. Es ist sogar eine sportliche und illustre Übung mal einen Tag einfach der Einfachheit halber zu allem ‚JA‘ zu sagen.
- JA, zu sich
- JA zum Leben
- JA zu allen Menschen, die uns umgeben
- JA zu allen Möglichkeiten, die der Tag bietet
Und wenn man das Wunder darin erst mal entdeckt hat… dann fällt es leicht immer öfter JA zu sagen.
Zu sich, zum Leben und all den Wundern, die es bereit hält, wenn wir in unserem Vertrauen sind, in der Liebe zum Leben und in der Wertschätzung für unseren wahren Wert und unsere Möglichkeiten.
‚Im Leben scheitert nichts am Preis, sondern nur an einem Mangel an Wertschätzung, Vertrauen oder Liebe‘ Klick um zu Tweeten
In der Kürze liegt die Würze, heißt es. Und die wahre Würze in dem Falle ist die klare Entschlusskraft mit jedem Ja oder Nein.
Viel Freude bei all Deinen Entschlüssen und jedem klaren JA oder NEIN.
Hallo Nicole,
ein toller Artikel 🙂
Ich habe beim Lesen gedacht, dass ich auch öfter „Ja, aber… “ sage.
Als ich deinen Verschlag gelesen habe, einen Tag lang zu allem Ja zu sagen, habe ich spontan gedacht: „Cool, das mache ich heute! … ABER dann schaffe ich vielleicht meine Arbeit nicht.“
Immerhin ist mir das aufgefallen, denn im Moment spricht überhaupt nichts dafür, dass ich mit so vielen Ja`s überhäuft werde, dass ich meine Arbeit nicht schaffe 😀
Also sage ich heute JA!
Lieben Gruß
Linda
Vielen Dank Linda
meine Schneckenantwort hat nun einen Vorteil: ich kann Dich gleich fragen, ob Du Deine Arbeit geschafft hast und wie das so ist, mal zu allem ‚JA‘ zu sagen, statt ‚Ja, aber‘.
Aus meiner Erfahrung und beobachtung öffnet das Horizonte, Türen und auch Herzen 🙂
Und Du hast völlig Recht: die wertvollste Erkenntnis ist ide, überhaupt die eigenen ‚Ja,abers‘ wahrzunehmen. Alleine das verändert sie und das eigene Bewusstsein und die Ausrichtung.
So entsteht fast wie von selbst eine klareres Bewusstsein mit klaren JA’s oder eben auch mal klaren Nein’s – frei jeden unmotivierten Jains, Ja-abers und würde-ja-gerne-wenn-ich-könnte-irgendwann…
Viel Spaß weiterhin damit!
Danke, Nicole
Hallo Nicole,
ich stimme dir voll und ganz zu! Dieses kleine fiese Wort aber, kann es einem schon recht schwer machen. Ich werde da in Zukunft mal verstärkt drauf achten. Im Moment glaube ich habe ich das zwar ganz gut im Griff, aber (da ist es schon wieder :P) es schelicht sich bestimmt schnell wieder ein… ;P
LG Laura
Vielen Dank Laura,
für Deine Antwort hier und Dein freudvolles ‚Ja,aber-wahrnehmen.
Einfach mal beobachten. Das verändert so viel… und Du wirst sehen: es macht immer mehr Spaß und wird immer leichter klarer Entscheidungen zu treffen. Und klar Entscheidungen machen das Leben noch leichter. Man gewinnt sehr viel Zeit 🙂
Jedes Ja, ist ein Ja zum Leben.
Freudvolle Grüße, Nicole
Liebe Nicole Rupp,
ein uneingeschränktes „Ja“ zu diesem Artikel.
Mir ist es kürzlich am Beispiel der Prokrastination noch einmal deutlich geworden, wie verheerend sich ein „Ja, aber“ auswirkt. Man/frau geht ein Commitment ein, das Unterbewusstsein schießt quer und man/frau wundert sich, warum es schleppend vorwärts geht oder ins Stocken gerät.
Die „Ja“-Übung finde ich spannend. Und an manchen Stellen finde ich auch ein klares und frühes „Nein“ wichtig. Denn auch das kann letztlich ein „Ja“ bedeuten, nämlich ein „Ja“ zu sich selbst.